Aktuelles Blog Erbe(n) und vererben

Immobilien als Geldanlage

Bild: Photomix Company | Pexels.com

Bei Immobilien als Geldanlage muss neu gerechnet werden. Die Zinsanhebungen machen die Finanzierung und damit den Erwerb von Immobilien um ein Vielfaches teurer. Dies hat bereits zu einem gewissen Preisrückgang bei Immobilien geführt. Doch der bisherige Preisrückgang stellt aktuell noch keinen Ausgleich für gestiegene Hypothekenzinsen dar. Bei älteren Immobilien kommen noch Sanierungskosten hinzu. Bei unzureichender Energieeffizienz sind diese erheblich. Insbesondere aus diesem Grund ist ein weiterer Preisverfall bei Bestandsimmobilien zu erwarten. Wer eine Immobilie für die private Nutzung erwerben möchte, muss also genau rechnen. Eine Immobilie zur Kapitalanlage ist als sehr langfristiges Projekt einzuordnen mit deutlich größeren Risiken als zuvor.

 

Betroffen sind auch die sog. „offenen Immobilienfonds“, die allerdings überwiegend gewerblich genutzte Gebäude (bspw. Bürohäuser, Hotels, Einkaufszentren oder andere Handelsimmobilien) besitzen. Obwohl sie „offen“ sind und die Fonds unbefristet laufen, gibt es eine „Rückgabe-Ankündigungsfrist“ von 12 Monaten nach einer Mindesthaltefrist von 24 Monaten. Diese Regelung wurde vom Gesetzgeber eingeführt, damit diese Immobilienfonds stets genug Liquidität (Bargeld) einplanen können, um auszuzahlen. Denn es braucht Zeit, um sehr große Immobilien zu verkaufen – was besonders dann ein Thema ist, wenn alle gleichzeitig ihr Geld ausgezahlt bekommen möchten. Auch diese offenen Immobilienfonds sind von den aktuellen Veränderungen betroffen (gestiegene Zinsen, Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, veränderte Rahmenbedingungen wie bspw. geänderter Büroflächenbedarf). Diese Risiken sind noch nicht bis ins Detail bezifferbar. Doch sie sind grundsätzlich absehbar und so hat auch die EZB kürzlich in einer Veröffentlichung vor großen Risiken bei europäischen Immobilienfonds gewarnt.

 

Tipp: Prüfen Sie, ob in Ihrem Depot offene Immobilienfonds enthalten sind. Lassen Sie sich bei Bedarf beraten.

 

Weiterführende Links:

Bewegte (Familien-)Zeiten – eine Chance für zusätzliche Investitionen?

Less risk, more fun: Drei bedenkenswerte Bereiche zur Absicherung von Eltern

Nachhaltigkeitspräferenzen kennen und angeben – was hat es damit auf sich?