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Ausblick: Was wird uns 2024 bringen?

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Diese Frage stellen sich alle, die sich mit Kapitalanlagen befassen. In der aktuellen Debatte überwiegt dabei die Überlegung, ob es zu einer Rezession kommen wird oder nicht. Diese Überlegung ist für die kurzfristige Planung relevant. Zugleich ist das Ergebnis nicht vorhersehbar. In jedem Fall sollte Geld, das bald wieder benötigt wird (also in einem bis zwei Jahren) ausschließlich in kurzfristige Anlagen mit geringster Schwankung (Volatilität) angelegt werden (SRI 1). Zugleich gilt es zu bedenken: Einerseits gibt es wieder Zinsen (der Leitzins der Europäischen Zentralbank [1] beträgt 4,5% [2]) und andererseits erhält man bei kurzfristigen Anlagen ohne Bonitätsrisiko (hohe Sicherheit, das der angelegte Betrag auch wieder zurückbezahlt werden wird), knapp 3% Zinsen p.a. Dadurch wird die Inflation (Kaufkraftverlust) mit einer kurzfristigen Anlage kaum übertroffen.

 

Superwahljahr 2024 – oder, was die Welt sonst noch so bestimmen wird

 

In mehr als 70 (siebzig!) Ländern wird in diesem Jahr gewählt werden. In Taiwan war dies bereits in den ersten Tagen dieses Jahres der Fall. Russland wählt und die USA, Europa – und in Deutschland wählen nicht nur gleich drei ostdeutsche Bundesländer im September einen neuen Landtag, sondern es finden auch in neun von 16 Bundesländern im Mai/Juni Kommunalwahlen statt. Diese Liste wäre noch lange fortzusetzen – sagt uns aber vor allem: Vieles ist einfach nicht vorhersehbar.

 

 

Was bedeutet dies für Anlegerinnen und Anleger?

In dem beschriebenen Umfeld im Jahr 2023 hatten es breit diversifizierte, vermögensverwaltende Fonds nicht leicht. Trotzdem bleibt für 2024 und die weitere Zukunft eine breite Diversifikation – „nicht alle Eier in einen Korb legen“ für eine langfristige Anlagestrategie auch weiterhin sehr wichtig und sinnvoll. Vermutlich wichtiger denn je! Die Welt ist im Wandel – und die Gewinner von gestern und heute (bspw. „The Big Seven“) sind nicht zwingend die Gewinner von morgen. Denn der große Wandel in der Welt wird auch an den Finanzmärkten nicht spurlos vorüber gehen. So befinden wir uns im Übergang: von einer Welt anhaltender Desinflation (stabile Preise) hin zu einer Welt mit wechselseitigem Inflationsrisiko, von einer ultralockeren Geldpolitik und fiskalischer Zurückhaltung hin zu konventionellerer Geldpolitik und stärkerem Einsatz fiskalischer Instrumente (z.B. Unklarheit hinsichtlich weitere Entwicklung des Leitzinses bleibt – nach einmalig schnell gestiegenen Zinsen, die – historisch neuen – negativen Zinsen als Schlusspunkt zu vierzig Jahren fallenden Zinsen). Das wird schnell übersehen in der kurzfristigen Debatte. Hier geht es um die Frage, ob es nun zu einer Rezession kommen wird oder nicht. Doch für langfristige Überlegungen ist das eher sekundär. Langfristiges Wachstum wird durch die Faktoren Demographie, Kapitalstock und Produktivität einer Volkswirtschaft bestimmt. Über alle Anlageklassen (Aktien, festverzinsliche Anlagen/Anleihen, Rohstoffe, Immobilien) hinweg ist die Inflationsperspektive das zentrale Element des Langfristausblicks. Bereits in den letzten beiden Jahren sind die globalen Inflationserwartungen für die Zukunft erheblich angestiegen. Aktuell wurden sie allerdings nur leicht auf 2,9 Prozent angehoben. Doch für den Zeithorizont der nächsten 10 bis 15 Jahre ist eine größere Inflationsunsicherheit zu erwarten. Für sicherheitsorientierte Anlegerinnen und Anleger können sog. „Multi-Asset-Fonds“ attraktiv sein. Dabei handelt es sich um Fonds, die unterschiedliche Anlageklassen (bspw. Anleihen, also festverzinsliche Wertpapiere oder Aktien) und das komplexe Zusammenspiel auch von Rendite und Risiko aktiv steuern, um die optimale Kombination zu finden.  Es gibt nämlich keine Anlageklasse, die jedes Jahr „die Beste“ ist. Es gibt immer Gewinner und Verlierer.

TIPP: Wenn Sie weiteres Vermögen aufbauen wollen, einen Betrag „zwischenparken“ möchten oder Fragen zu Ihren Anlagen haben, dann lassen Sie sich von uns beraten.

 

Weiterführende Links:

KI und die „Big Seven“

Inflation bei Verbraucherpreisen versus Inflation bei den Vermögenspreisen – und: was bedeutet das nur für die Finanzplanung?

Stagflation: Was ist das eigentlich und wie damit umgehen?

Kaufkraft und Inflation